Video-Vortrag am 24.06.2020 beim Naturheilverein Wetterau in Bad Nauheim
Zusammenfassung der Einleitung [min 1-12]:
Lesezeit: 5 MinutenWir alle sind auf einem menschlichen Entwicklungsweg, ob wir es wissen oder nicht oder ob wir wollen oder nicht. Der Inka Lehrer Juan Nunez del Prado aus Peru hat diesen menschlichen Entwicklungsweg in einem Weg durch sieben Bewusstseinsebenen zusammengefasst. Die sieben Ebenen hat er nicht nur in der Inka Tradition gefunden, sondern auch im Christentum, unter anderem in der Bibel. Sein Sohn ist im Buddhismus sehr bewandert und hat die Ebenen im Buddhismus wieder gefunden. Juan hat die sieben Ebenen vor allem auch bei Carl Gustav Jung wiedergefunden in der Psychologie.
Weiterhin auch bei vielen Mystikern, Teresa von Avila zum Beispiel. Teresa von Avila lebte im sechzehnten Jahrhundert und hat eine Schrift verfasst „Die sieben Wohnungen der Seele“.Sie spricht ebenfalls von sieben Bewusstseinsebenen, die sie als Wohnungen bezeichnet. Teresa von Avila hat dies als Eingabe von Gott oder von den höheren Ebenen bekommen. Das passt auch sehr gut.
Dann habe ich das Ganze noch erweitert betrachtet über die Yogalehrerin Elisabeth Haich, die von 1897 bis 1994 in Ungarn und in der Schweiz gelebt und ein Buch über Sexuelle Kraft und Yoga geschrieben hat. Dort beschreibt sie sieben Stufen der Entwicklung der Liebe und wie sich die Liebe erweitert im Laufe der Bewusstseinsentwicklung.
Da ich ja auch Yogalehrer bin, habe ich mich im Yoga auch umgeschaut. Dort gibt es die sieben Bewusstseinsebenen auch. Man findet sie im Ashtanga Pfad nach Patanjali und die sieben Bhumikas in der Yoga Vashishta.
Man kann das Ganze noch erweitern über Psychologie, über Märchen oder über andere Traditionen wie die Maya. Ich habe diese sieben Ebenen auch bei der Akademie Heiligenfeld wiedergefunden, die sich mit psychischen Störungen auch auf dem spirituellen Weg auseinandersetzt und auch da ein System von sieben Ebenen erarbeitet hat.
Was jetzt nicht zu einem Schwerpunkt des Vortrags geworden ist, sind Ken Wilber, ein moderner Bewusstseinsforscher, und der Buddhismus.
Vielleicht ein paar Worte zu Juan Nunez del Prado, dessen Ansicht die Basis von diesem System ist. Juan Nunez del Prado ist ein Anthropologe. Er lebt in Cusco und hat dort an der Universität gelehrt in zweiter Generation. Sein Vater war dort auch Anthropologe an der Universität von Cusco.
Juan Nunez del Prado hat sich vor allem mit den Traditionen in Südamerika beschäftigt, z.B. dem Amazonas und den Anden. Irgendwann hat er festgestellt, dass es in ganz Südamerika ein relativ ähnliches Weltbild gibt, obwohl die Traditionen sehr unterschiedlich sind, im Amazonas ganz anders als in den Hochanden. Er hat sich dann gefragt, wo wird denn dieses Weltbild gelehrt? Er hatte bisher niemanden gefunden, der dieses Weltbild gelehrt hat.
Juan ist dann Ende der 70er Jahre auf seinen persönlichen Lehrer getroffen, den Inka Meister Don Benito Qoriwaman.
Don Benito Qoriwaman hat ihn systematisch in diese Inka Tradition eingeführt, die von den alten Inka Königen, den letzten beiden Inka Königen Atahualpa und Huascar Inka, über die Zeit gerettet wurde. Juan hat die direkte Linie über Don Benito dann selbst erlebt und gelebt.
Als westlich denkender Wissenschaftler hat er das, was ihm in dieser oralen Tradition oder über die praktische Vermittlung gezeigt wurde, verinnerlicht und konnte er es systematisieren. Danach hat er das Ganze dann noch mal wissenschaftlich betrachtet und auf eine internationale oder globale Ebene gehoben.
Don Benito Qoriwaman ist schon ein sehr besonderer Lehrer gewesen. Ich habe mich in den letzten Jahren sehr viel mit der Inka Tradition beschäftigt, mit den Nachfahren der Inkas, den Qeros in Peru, und selten ist die Tradition der Hochanden so präzise und tiefgreifend wie es über Don Benito Qoriwaman und Juan Nunez del Prado kommt. Insofern wird man das, wenn man sich mit der Inka Tradition beschäftigt, auch nicht überall finden. Juan Nunez del Prado hat sehr genau definierte sieben Bewusstseinsebenen in der Inka Tradition gefunden, die ihm von Don Benito Qoriwaman auch so genannt wurden.
Was ich euch in diesem Vortrag präsentiere ist diese Inka Tradition in besonderer Verbindung mit Carl Gustav Jung. Das ist eine Verbindung, die Juan Nunez del Prado gezogen hat. Carl Gustav Jung hat nicht direkt von sieben Bewusstseinsebenen gesprochen, aber man kann sie bei ihm sehr gut nachvollziehen und finden. Das ist für uns Europäer eine gute Brücke, um das Konzept leichter zu verstehen. Daher lege ich jetzt den Schwerpunkt auf Juan Nunez del Prado und Carl Gustav Jung.
In dieser Folie „Die Landkarte des Lebens“ ist eigentlich schon alles drin, mehr brauchen wir nicht.
Carl Gustav Jung hat ein Buch geschrieben, das nennt sich Aion. Das ist eines seiner letzten Werke, und enthält die Essenz seines Wissens. Es ist schwer zu lesen. Ich habe es versucht und wieder aufgegeben. Aion ist das Ei, das kosmische Ei. Deswegen ist die Gesamtheit der sieben Bewusstseinsebenen das Ei.
Das Ei ist wiederum in vier Schichten unterteilt. In der ersten Schicht ist die Ebene 0. Auf dieser Ebene sind wir unbewusst und gehen ganz normal durch das Leben. Wir interessieren uns gar nicht für die menschliche Entwicklung oder persönliche Weiterentwicklung.
Die zweite Schicht beinhaltet die Bewusstseinsebenen eins und zwei. Da geht es darum, die Stabilität des Körpers im Leben zu festigen, dass wir uns auf eine Heldenreise begeben, um unsere männliche bzw. weibliche Kraft zu erarbeiten.
Die dritte Schicht, wo die drei und vier stehen, da geht es um das Geistige, das Geistige wird verfeinert. Bei den sieben Bhumikas gibt es das mit Bezug auf die vierte Ebene, wo es um die Ausdünnung des Geistes geht. Das beschreibt die Essenz dieser Schicht. Es geht darum, dass wir über unsere Gedanken hinauswachsen und unsere Gedanken in Harmonie bringen.
Zum Schluss kommen wir zur vieren Schicht, den Bewusstseinsebenen fünf und sechs. Das nenne ich die Bewusstheit über die Seele. Da geht es um eine spirituelle Öffnung, wo wir uns dem Göttlichen nähern, wo wir das Göttliche selber erfahren. Hier sind die Heiligen zuzuordnen. Es findet eine Transzendenz des Physischen statt, dass wir erkennen, wir sind einfach wesentlich mehr als der Körper und das Universum ist wesentlich mehr als das was wir physisch wahrnehmen.
Die siebte Bewusstseinsebene ist, wenn wir über die Dualität und das Universum hinaus wachsen. Da gibt es das Hauptbeispiel Jesus, der den Tod überwunden hat durch die Wiederauferstehung. Er hat das physische überwunden und ist komplett eins mit dem Göttlichen.
In der mittleren Spalte habe ich noch ein paar Übungen genannt. Das sind Übungen, die in der Inka Tradition den einzelnen Bewusstseinsebenen zugeordnet sind. Wenn man sich diesen Ebenen bewegt, kann man bestimmte Übungen machen, um sich weiter zu entwickeln.