Inka Schamanismus – Das alte Wissen der Q’eros

Lesezeit: 26 Minuten

 

Übersicht:

Das Wissen der Q’eros über die spirituelle Tradition der Inka

Das Volk der Q’eros lebt abgelegen in den Hochanden von Peru am heiligen Berg Ausangate. Die Q’eros sind die Nachfahren der Inka, deren Reich von den Spaniern 1532 erobert wurde. Sie haben sich bewusst in den Bergen zurückgezogen um der Vernichtung zu entgehen. In der Abgeschiedenheit konnte das spirituelle Wissen aus der Inkazeit und darüber hinaus bewahrt werden. Sie wussten, dass dieses Wissen 500 Jahre später wieder benötigt wird.

Heute wird uns dieses Wissen wieder zugänglich und ist aktueller denn je. Denn wir haben das Leben im Einklang mit der Erde und den kosmischen Gesetzen verloren. Dieses Leben im Wissen um die Harmonie im Universum wird dort in Einfachheit und Bescheidenheit gelebt. Mit dem Wissen der Inka Tradition habe ich mich am ausführlichsten beschäftigt. Das ist die Grundlage für meine schamanische Arbeit und die Anbindung in der schamanisch-energetischen Ausbildung.

Aus ihrer inneren Mission heraus begannen die Q‘eros in den 80er und 90er Jahren ihr Wissen mit verschiedenen Menschen zu teilen. Diese wiederum waren Brückenbauer in die westliche Welt. Aber auch die Q’eros selbst begannen in die Welt zu reisen. Dies hat sich insbesondere seit den 2000er Jahren entwickelt.

Auch wenn von „dem Wissen“ der Q’eros bzw. der Inka gesprochen wird, ist dieses Wissen nicht einheitlich. Die Q’ero Community umfasst in vierzehn Dörfern rund 2000 Menschen, die in Kontakt miteinander stehen, aber in ihnen Dorf- und Traditionslinien unterschiedlich sind. So ist das Wissen der Inka Tradition nicht vollständig überliefert und einzelne Menschen tragen ihren Teil dazu bei. Es gibt darüber hinaus auch weitere Vertreter der Inka Tradition in Huasao bei Cusco, oder bis nach Ecuador im Norden und zum Titicacasee im Süden in Bolivien, den Raum der größten Ausdehnung des Inka Reiches.

Dennoch gibt es in der Kosmologie Kernthemen, die immer wieder auftauchen. Zunächst möchte ich ein paar Wege des Q’ero-Wissens in den Westen aufzeigen und dann diese Kernthemen vorstellen.

Wege des Inka-Wissens in den Westen

Juan Núñez del Prado

Juan Núñez del Prado und sein Vater Óscar Núñez del Prado – beide sind Anthropologen an der Universität von Cusco gewesen – spielen eine Rolle in der Entdeckung und Erforschung der Q’eros seit den 50er Jahren. Beide haben zu den Q’eros geforscht und anthropologische Arbeiten dazu herausgebracht.

Óscar Núñez del Prado hat mit zum Schutz der Community der Q’eros beigetragen, so dass sie sich bis heute halten konnte. Ein wichtiger Einschnitt für die Gemeinschaft war 2006 eine Straße, die bis nach Q’eros gebaut wurde, und neben den westlichen Konsumgütern auch westliche Krankheiten nach Q’eros brachte. So lebt die Community derzeit einen Balanceakt zwischen ihrem inneren Auftrag, ihr Wissen mit der Welt zu teilen und den Einflüssen der Welt, die dadurch zu ihnen kommt.

Juan Núñez del Prado hat seit Ende der 70er Jahre direkt von verschiedenen Linienhaltern der Inka-Tradition gelernt. Sein erster Lehrer der andinen Tradition war Don Benito Qoriwaman Vargas, den er 1979 getroffen hat. Don Benito Qoriwaman lebte in Huasao, einem kleinen Ort in der Nähe von Cusco, und vertrat eine Wissenslinie, die auf Huascar Inka zurückgeht. Don Benito Qoriwaman starb 1987. Weiter hat Juan Nuñez del Prado 1980 ein Jahr bei dem Q’ero Don Andres Espinoza gelernt, der in darauffolgenden Jahr starb. Don Andres Wissenslinie geht auf Inkarri zurück, dem mythologischen Gründer des Inkareichs. Weiter hat er noch bei Don Melchor Deza in Huasao gelernt.

Seit den 90er Jahren gibt Juan sein Wissen weiter. Sein Schwerpunkt ist die Entwicklung des Bewusstseins hin zu einem globalen Bewusstsein (Vierte Bewusstseinsstufe, s. Blog Die sieben Bewusstseinsebenen). Hierzu gibt er Kurse („Inka Pfade“) und leitet Initiationsreisen (Hatun Karpay) in Europa und Peru an.

Kontakt u.a. über Hans-Martin Beck www.inka-world.com

Alberto Villoldo

Alberto Villoldo lernte seit 1973 im Amazonasgebiet und in den Hochanden von Peru von einer Vielzahl von Schamanen, seit den 1990er Jahren auch von den Weisheitshütern der Q‘eros. Sein Hauptlehrer ist Don Antonio Morales Baca (1902-1985), der nach eigenen Angaben als Q’ero-Waise in der Stadt Paucartambo aufgewachsen war, sein Wissen jedoch von einem Meisterschamanen („El Viejo“ – „Der Alte“) aus dem Altiplano südlich von Cusco erlernt hat. Don Antonio war bis in die zweite Hälfte der 70er Jahre Professor für Philosophie an der Universität von Cuzco und begann 1973 Alberto in das Medizinrad der vier Winde einzuführen.

Ende der 70er Jahre führte Eduardo Calderon die Arbeit am Medizinrad weiter. Don Eduardo Calderon de Palomino (ca. 1930-1996) arbeitete in der Tradition der Moche-Curanderos als Heiler und wurde Ende der 70er Jahre international sehr bekannt. Er war Fischer, Bildhauer und Erforscher der Moche-Kultur und lebte in Las Delicias bei Trujillo in Nordperu. Er war ein Sehender (Qhawaq) und nutzte wie Don Antonio auch Wachuma (San Pedro Kaktus) in seinen Heilzeremonien. Mit Eduardo entwickelte Alberto die Grundlagen für die Four Winds Society weiter, die er 1984 gründete.

Ende der 80er Jahre trifft Alberto wieder auf Don Antonio, um das Medizinrad für sich weiterzugehen und erfährt von den Q’eros. In den 1990er Jahren lernt er von dem anerkannten Q’ero Ältesten und Schamanen Don Manuel Quispe (1910-2004), bei dem er sein Wissen erweitert.

Alberto Villoldo arbeitet bis heute auch mit Q’eros zusammen. Durch seine Vielzahl an Lehrern und Erfahrungen ist es nicht immer klar, welches Wissen von den Q’eros und welches von anderen Lehrern stammt.

Albertos große Leistung ist es, das heilige Wissen der südamerikanischen Schamanen und Weisheitshüter in eine für den Westen verständliche und praktikable Form zu bringen. Er verbindet den ursprünglichen schamanischen Weg mit der westlichen Psychologie. So haben sich viele westliche Menschen in den USA und Europa von ihm ausbilden lassen und haben sein „Chakra Clearing“ System gelernt.

Kontakt: Four Winds Society

Serena Anchanchu – Niederlande

In den Jahren 2011-2013 haben mehrere Q’eros in den Niederlanden eine dreijährige Ausbildung zum Pampamesayoq durchgeführt. Mit dem Erlernen der grundlegenden Fertigkeiten eines Pampamesayoq wird der spirituelle Weg im Dienste von Mutter Erde beschritten. Sie haben die Schule „Serena Anchanchu“ genannt, nach der Göttin des Wassers in Quechua. Bis heute vermittelt die Schule das Wissen der Inka in den Niederlanden, Belgien und darüber hinaus.

Kontakt: Serena Achanchu

Hanpinallaqta – Ort des Heilens

Anfang 2013 wurde im Dorf Huanoquite, südwestlich von Cuszco, ein besonderer Ort des Heilens geschaffen: Hanpinallaqta (Quechua für Ort des Heilens). Auf dem Gelände von Ivan Allca Galdos entsteht ein Heilzentrum für eine Gruppe von Q’eros mit traditionellen Rundhütten (Hampinawasi). Über den Film „Die Prophezeiung von Q‘eros“ (2020, s.u.) und gegenseitige Besuche wächst die Beziehung zu Deutschland. In Deutschland kannst Grundlagen des Inkawissen lernen und ein spezielles Pachamama-Ritual, um die Erde und die Verbindung zur Erde zu stärken. Die Q’eros führen auch (Heilungs)Rituale über die Ferne durch.

Kontakt: Ort des Heilens

Darüber hinaus gibt es viele weitere Kontakte und Reisen von Q’eros nach Deutschland, Europa und Nordamerika. Die Q’eros sollen mittlerweile fast jedes Land bereist haben.

Kosmologie der Inka

Kausay – der Kosmos aus lebendiger Energie

In der Kosmologie der Inka besteht die Welt aus lebendiger Energie und alles ist mit allem verbunden. Diese lebendige Energie wird Kausay genannt und ist mit dem indischen „Prana“ und fernöstlichen „Chi“ oder „Ki“ vergleichbar.

Sami und Hucha – leichte und schwere Energie

Kausay, die lebendige Energie, kann sich für uns leicht oder schwer anfühlen. Sami ist leichte Energie und Hucha ist schwere Energie. Sami fühlt sich leicht und fließend an und ist angenehm. Hucha ist keine negative Energie, Hucha bedeutet, dass die Energie derzeit mit mir nicht kompatibel ist oder in mir stockt. Ich kann aber jederzeit damit umgehen, damit sich keine Krankheiten entwickeln oder Lebensprobleme entstehen.

So sind die beiden wichtigsten Grundübungen der andinen Tradition Saminchakuy und Saywachakuy (Zur Übung). So einfach wie sie umzusetzen sind, so wirkungsvoll und tiefgreifend können sie uns unterstützen, wenn sie regelmäßig angewendet werden.

Sie dienen zur Reinigung und Stärkung und verbinden uns tief mit der Welt. Sie lassen uns die Fülle erfahren und legen unseren inneren Wesenskern – den Inka-Samen – frei, um in Einklang mit unserer Bestimmung handeln zu können.

Ayni

Ayni ist das Gesetz der heiligen Gegenseitigkeit oder auch Ursache und Wirkung oder Geben und Nehmen, was es aber nicht ganz trifft. Ayni bedeutet, dass mehr zurückkommt, als man hineingibt. Daher animiert Ayni zum Tun. Dabei ist es wichtig die Realität zu sehen, wie sie ist, diese zu akzeptieren und dann zu handeln. Die Realität zu sehen meint, die Unterscheidungskraft, zu erkennen, was ich ändern kann und was nicht.

Inka Muju – „Same der Erleuchtung“

In der Anden-Tradition der Inka spielt ein interessanter Punkt in unserem Energiekörper eine besondere Rolle: der Inka-Samen. Juan und Ivan Nunez del Prado nennen ihn auch den „Samen der Erleuchtung“ oder den göttlichen Funken in uns. Die Pionierin der Energiearbeit im Westen Barbara Ann Brennan spricht wohl von dem gleichen Punkt und nennt ihn „Wesensstern“ oder Wesenskern.

Der Inka-Samen trägt alle Informationen um erleuchtet zu werden. Bei der Berührung des Inka-Samens kann ein Gefühl von Ambrosia, Soma oder Sweet Nectar (süßer Nektar) entstehen oder das Gefühl erleuchtet zu sein. Im Inka-Samen ist unser ganzes menschliches Potential gespeichert, das darauf wartet verwirklicht zu werden. Er wird deshalb Samen genannt, weil es manchmal bei der Berührung so wirkt, als sei eine Schale um diesen Kern. Ist der Kern einmal berührt, können wir unsere Zellen mit den Informationen des Samen füllen und unser inneres individuelles Potential schneller und gezielter entwickeln.

Uku Pacha – Untere Welt

Uku Pacha heißt auf Quechua, der alten Sprache der Inka, Untere Welt. „Hast du jemals eine Schlange gesehen mit alter runzliger Haut?“ Das fragt der Q’ero Lehrer Antonio seinen Schüler Jorge Luis Delgado. „Du wirst niemals eine alte Schlange sehen, weil die Schlange immer ihre Haut abstreift.“ Die Schlange ist das Symbol für die Untere Welt und lehrt uns, dass wir unsere Häute von Schmerz, Angst, Sorge und Schuld abstreifen können wie sie. Das ist die Kraft der Unteren Welt. Mutter Erde ist immer bereit uns zu helfen, die schwere Energie abzugeben. In Aymara, der alten Sprache in der Titicaca-Region heißt die Untere Welt „Mancca Pacha“ – Mancca heißt „Essen“. Mutter Erde „isst“ die schwere Energie. Die Erde kann jede schwere Energie transformieren, nichts ist zu schwer für sie. Mutter Erde nimmt die schwere Energie und verwandelt sie in wunderschöne Kristalle.

Diese Transformationskraft ist nur ein Aspekt der Unteren Welt, ein Aspekt, der für unseren Alltag besonders wichtig ist. Juan Nunez del Prado betont immer wieder, dass wir keine Angst haben müssen, dass wir die Erde mit unseren Emotionen oder unserer Negativität verschmutzen. Sie kann unsere Emotionen und Gedanken mit Leichtigkeit verdauen und für sie sind unsere schwere Energie Nahrung. Wir können uns sogar vorstellen, dass sie die schwere Energie aus uns heraussaugt. Im Gegenzug gibt sie uns ihre leichte Energie, die uns nährt und stärkt (Übung Saminchakuy und Saywachakuy).

In den oberen Schichten der Unteren Welt geht auch unsere Energie wenn wir uns erschrecken oder etwas traumatisches Erleben. In der Inka Tradition spricht man von Susto (Seelenverlust). Viele Paqos (Schamanen der Inka Tradition) sind auf Susto spezialisiert, wie Don Sebastian Samata Lunasco oder Don Humberto Soncco und seine Frau Dona Bernadina († 2018).

In der Unteren Welt gibt es viele Energien oder Wesen. So gibt es zum Beispiel Energien, die die Adern von Gold und Silber bewachen. Diese Wächter sind besonders hungrig und durstig. So ist es wichtig, diesen Wächtern viele Gaben in Form von Despachos oder Koka-Blättern anzubieten, damit wir Menschen mit ihnen in Harmonie leben. Das erinnert mich an die Ehrung der Zwerge in unserer Unterwelt, die die Schätze der Erde hüten und uns durchaus unersättlich erscheinen. Juan Nunez del Prado sagt über diese Wesen, dass sie nicht um den Wert von Dingen wissen.

Kay Pacha – Mittlere Welt

Kay Pacha heißt auf Quechua, der alten Sprache der Inka, Mittlere Welt. Die Mittlere Welt ist die Welt in der wir leben, die Welt unserer Erfahrungen. Antonio sagt, es ist die Welt in der wir uns erinnern „wer wir sind“. In der Mittleren Welt erfahren wir unsere schwere Energie (Sorgen und Ängste), unsere Gaben und unsere Essenz, von der wir stammen. In der Inkatradition ist die Sonne unser Vater, wir sind Kinder der Sonne. Das heißt unser Ursprung ist das Licht. Und alles was vom Licht kommt ist lebendig. Alles lebendige hat eine Vibration. Je nachdem wie dicht die Vibration ist, zeigt sich eine andere Dichte der Realität. So gibt es unterschiedliche Welten in der Mittleren Welt, die ineinander verwoben sind. Damit einher geht die Erkenntnis, dass alles in dieser Realität eins ist in ihrer Essenz.
Daher sind wir nicht auf der Erde uns zu verurteilen, sondern unsere Gaben und Träume in dieser Realität zu verwirklichen. Damit wir das tun können, ist es wichtig die schwere Energie abzugeben. 

Wenn wir erkannt haben, wer wir sind, erkennen wir, dass wir eins mit dem Kosmos sind.

Das Symboltier für diese Welt ist der Puma. Der Puma hat viele Bedeutungen. Eine der großen Lehren des Puma ist, dass es das Tier mit dem kleinsten Ego ist. Der Puma hat keinen Wunsch, gesehen zu werden. Er tut, was nötig ist für sein Überleben und sucht nicht die Aufmerksamkeit von anderen. Man sieht den Puma nicht, sondern nur das Ergebnis dessen wo er war. 

Der Puma steht auch für den spirituellen Weg. Der Puma ist ein Krieger. Der Puma hat Balance. Der Puma hat eine Absicht. Der Puma ist allein unterwegs. Viele Menschen, die jetzt zu Beginn des neuen Zeitalters geboren wurden, sind Puma Runas – Puma Menschen. Krieger des Lichts, die zu Zeremonien zusammenkommen, zusammen beten, aber die meiste Arbeit für sich im Inneren machen. Die schwere Energie kann nur jeder für sich abgeben. So ist in jedem von uns ein Puma Runa.

In der Kay Pacha müssen wir lernen nach den kosmischen Gesetzen zu leben.

Hanaq Pacha – Obere Welt

Hanaq Pacha oder Hanan Pacha heißt auf Quechua, der alten Sprache der Inka, Obere Welt. Es gibt mehrere Obere Welten, eine davon ist die Welt des Lichts, des Göttlichen. Das Symbol für diese Welt ist der Kondor. Con ist die göttliche Kraft als Lichtenergie. Der Kondor ist der Mittler des Kosmos, der die Realität des Lichts mit dieser Realität, der Kay Pacha verbindet.

Die Apukunas (Spirits der Berge) befinden sich in der vielschichtigen Oberen Welt ebenso wie Jesus, die Engel und die Heiligen aus der christlichen Tradition. Daher fiel es den Inka nicht schwer die christlichen Vorstellungen in ihr Weltbild zu übernehmen.

Antonio, der Lehrer von Jorge Luis Delgado sagt, dass man Zugang zur Oberen Welt bekommt, wenn man sein Herz öffnet. Das Herz öffnet sich, wenn man Ayni mit allen Menschen und der Natur praktiziert, d.h im Gleichgewicht von Geben und Nehmen ist.

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Apus – die Spirits der Berge

Für die Bewohner der Anden sind die Apus oder Apukunas die wichtigsten Vertreter der Lichtwesen aus der oberen Welt. Apus leben in den Bergen und die Menschen sprechen täglich mit ihnen. Sie sind eine Brücke zwischen der Mittleren Welt und der Oberen Welt. Die Menschen, Tiere, Pflanzen und Mineralien um einen Berg stehen unter dem Schutz eines Apus.  Allerdings kann ein Apu mit jedem Menschen arbeiten, egal ob er in der Nähe oder Ferne ist. Sobald ein Apu gerufen wird, entsteht eine Verbindung. für die Menschen der Anden ist es wichtig, in Harmonie mit den Apus zu leben.

Die Apus sind wie die Ahnen, wie weise Großväter sorgen sie für die Menschen und wollen uns über den Kosmos lehren. Julian Sasari bemerkte einmal, dass die Berge die ersten Menschen auf der Erde behütet haben. Denn die ersten Menschen lebten in Höhlen in der Bergen. Die Beziehung der Menschen zu den Bergen ist uralt.

Die meisten Apus in den Anden sind männlich, es gibt aber auch weibliche Apus.

Teqse Apus – universelle Apus
Neben den Spirits der Berge in den Anden gibt es auch universelle Apus, die überall auf der Erde verfügbar sind. Hierzu zählen laut Juan Nunez del Prado der Wind, die Sonne, das Wasser, die Erde, Jesus und Maria. Diese werden oft in die Anrufungen der Paqos einbezogen.

Wege in der Inka Tradition

Paqo – Pampamesayoq – Altomesayoq

Die Bezeichnungen für die unterschiedlichen Stufen sind in der Inka Tradition klar definiert. Jemand, der in der Inka Tradition beginnt, ist ein Paqo. Jemand, der im Dienst von Mutter Erde steht und für die Gemeinschaft arbeitet, ist ein Pampamesayok. Ein Pampamesayoq steht über Rituale wie Despachos in Kontakt mit der Erde. Die Erde spricht über Rituale zu ihnen und hilft bei der Heilungsarbeit. Die meisten spirituell arbeitenden Q’eros sind Pampamesayoqs. Es gibt nur wenige Altomesayoqs. Altomesayoqs können direkt mit der Erde sprechen, ohne die Vermittlung durch Rituale. Ein Altomesayoq wird meist von der Erde ausgewählt, zum Beispiel indem er dreimal vom Blitz getroffen wird. Don Manuel Quispe (1910-2004) war als Altomesayoq anerkannt.

Kuraq Akulleq

Ein Kuraq Akulleq ist eine Bezeichnung, die ein Pampamesayoq oder Altomesayoq aufgrund seiner langen und tiefen Erfahrung bekommt. Don Sebastian Samata (s. Bild oben) zum Beispiel ist ein Kuraq Akulleq.

Inka

Inka ist eigentlich eine Bewusstseinsstufe. Die Inka Könige waren auf dieser Bewusstseinsstufe und wurden deswegen Inka genannt. Juan Núñez del Prado beschreibt diese Bewusstseinsstufe als jemand, der von innen heraus für jeden sichtbar leuchtet. Das wir auch von Mohammed und Moses berichtet. Ivan Allca Galdos beschreibt einen Inka als jemand, der direkt mit Gott (Wiracocha) sprechen kann. Über Gott wird dann Einfluss genommen auf diese Welt, zum Beispiel auf die Elemente. So kann ein Inka Harmonie auf der Ebene der Elemente herstellen. Die ist auch die mythologische Aufgabe, mit der der erste Inka König Manco Capaq um 1200 das Reich gegründet hat. Über diese innere Kraft konnte das Inka Reich nach dem 9. Inka König Pachacútec Yupanqui auf die bekannte Größe expandieren und ohne Hungersnöte auskommen.

Die drei Pfade in der Inka Tradition – Munay, Llankay, Jachay

Die drei Pfade als kosmisches Gesetz werden seit der frühesten Zeit weitergegeben. Munay ist der Weg der Liebe, die Liebe für alles was uns umgibt. Llankay ist der Dienst oder die Tat in dieser Realität als eine Segnung unseres individuellen Ausdrucks. Jachay ist Weisheit, die Öffnung des Herzens für das Verständnis des Kosmos. Munay ist der mittlere Pfad, Llankay der linke Pfad, Jachay der rechte Pfad.

Juan Nunez del Prado hat Lehrer auf allen drei Wegen gehabt. Sein Hauptlehrer Don Benito Qoriwaman war Meister von Jachay, dem rechten Pfad, Don Andres Espinoza Meister von Munay auf dem mittleren Pfad, Don Melchor Deza sein Lehrer auf dem linken Pfad, dem Pfad von Llankay.

Rituale und Praxis

Haywarikuy (Despacho)

Ein Pampamesayoq kommuniziert und arbeitet mit der Erde und den Apus über Haywarikuys (Despachos). Despacho ist die spanische Bezeichung, Haywarikuy die Bezeichnung auf Quechua. Ein Despacho ist ein Ritual, in dem ein Geschenk an Pachamama zusammengestellt wird. Es gibt unzählige Formen und Absichten für so ein Ritual. Es kann für Heilung durchgeführt werden, für eine gute Reise, als Ausgleich für Fehltritte, für Wohlstand oder bestimmte Anschaffungen, oder einfach als Geschenk an die Natur und den Kosmos.

Ein Despacho ist die Konsequenz aus dem Prinzip Ayni. Durch das Geben von Geschenken kommt etwas zurück, denn alles ist im Austausch. Oder anders formuliert, es ist sinnvoller erst etwas zu geben, wenn man eine Bitte an das Universum hat. In einem Despacho werden Samen, Blüten. Süßigkeiten und andere bestimmte Dinge zu einem Paket zusammengestellt. Dazu werden Gebete gesprochen und vor allen Dingen Kintus (ein Kintu ist ein Set von drei Cocablättern) hineingegeben. In die Kintus werden die Wünsche und Gebete hineingeblasen.

Am Ende entsteht ein energetisch aufgeladenes Paket, dass dem Feuer, der Erde oder dem Wasser übergeben wird. Durch die Beziehung des Pampamesayoqs zu den Naturkräften und das Wissen um bestimmte Formen, kann das Despacho seine Wirkung sicher entfalten.

Kintu

Ein Kintu sind drei Cocablätter, die zu einem Fächer geformt werden. Das mittlere Blatt ist vorne, das rechte und das linke Blatt sind hinten. Die Blätter werden in einer Hand mit Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger gehalten. Manchmal werden noch zwei Blütenblätter in weiß und rot ergänzt. 

Über die Cocablätter verbindet sich der Paqo mit den tieferen Kräften der Natur. Die Cocablätter tragen die Gebete zu den Empfängern. Dies ist eine wichtige Praxis der Paqos. Über den Atem werden die Gebete in das Kintu hineingeblasen.

Übung: Kintu als Mini-Despacho

Du kannst selbst ein Kintu machen, um deine Verbindung mit der Natur, mit Pachamama und den Apus, den Kräften der Berge zu stärken. Es ist wie ein Mini-Despacho, dass du der Natur als Geschenk der Wertschätzung übergeben kannst.

Für das Kintu nimm drei Blätter und fächere sie in einer Hand auf.  Füge zwei unterschiedlich farbigen Blumen, die du in der Natur gefunden hast hinzu und verbinde alles am Stil mit Rosinen. Die Blätter können von einer Pflanze an dem Platz sein oder Lorbeerblätter, die du mitgebracht hast. Kokablätter sind hier leider nicht erlaubt. Öffne die Rosinen, damit das klebrige Innere dir hilft, die Stile zusammenzukleben. Blase sanft deine Begrüßung an den Platz, deine Absichten und Gebete in das Kintu hinein. Wickle danach das Kintu vorsichtig in Watte ein. Damit ist das Paket fertig oder du fügst noch etwas braunem Zucker, Räucherwerk und ein paar Samen hinzu und wickelst es in einen kleinen Papierumschlag. Vergrabe das Paket ein paar Zentimeter unter der Erde.

Aktuelle Videos über die Q’eros und Peru

Mit Ivan Allca Galldos,2024

Q’eros – die Geschichte der Inkas Teil 1

Ivan Allca Galdos erzählt über die Geschichte der Inkas und Peru

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Q’eros – die Geschichte der Inka Teil 2

Ivan Allca Galdos erzählt über die Arbeit der Q’eros und ihre Rituale

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Die Prophezeiung von Qéros, 2020

Ein Film von Lars Köhne über die Heilarbeit der Q’eros in Huanoquite (www.ortdesheilens.de) und akutelles zu den Prophezeiungen

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Vamos al Paititi – eine innere und äußere Reise in Peru

Auf der Suche nach dem legendären Paititi im Dschungel von Peru, 2024

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Videos über grundlegende Aspekte aus der Tradition der Inka

Von Ivan Nunez del Prado

Munay – erklärt von Ivan Nunez del Prado

Ivan Nunez del Prado ist der Sohn von Juan Nunez del Prado und seit seinem 7. Lebensjahr in der Inka Tradition initiiert.
Mit deutscher Übersetzung

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Das Energiesystem des Menschen in der Tradition der Inka

Ivan Nunez del Prado erklärt das Energiesystem des Menschen in der Tradition der Inka: die 7 Augen (Nawis) und die vier Energien (schwarz, rot, gold und silber) – auf englisch

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Praktische Übungen aus der Tradition der Inka

nach Juan Nunez del Prado

Saminchakuy einfach

6 min

Diese Übung ist für die regelmäßige Anwendung von Saminchakuy. 6 min Praxis, einmal oder zweimal am Tag.

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Saminchakuy auf den Inka-Samen

8 min

In der Anden-Tradition der Inka spielt ein interessanter Punkt in unserem Energiekörper eine besondere Rolle: der Inka-Samen. In dieser Übung lernst du den Samen kennen und aktivierst und nährst ihn.

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Die Vier Gürtel und die Elemente

14 min

Die vier Gürtel aus der Inka-Tradition (nach Juan Nunez del Prado) stärken dein Energiefeld und du kannst sie mit den vier Elementen Wasser, Erde, Sonne (Feuer) und Luft stärken.

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Filme von Naupany Puma

Inka Sonnenpriester aus Ecuador

Pachakutec – der Film über den Übergang in die Neue Zeit

Der Inka Sonnenpriester Naupany Puma und die deutsche Filmemacherin Anya Schmidt haben 2010 den berührenden Film über die Pilgerreise von Naupany Puma „Pachakutiq – Zeit des Wandels“ herausgebracht.
Auf deutsch

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Film „MUNAY – Die Erleuchtung des Herzens“

Naupany Puma hat nun 3 Zentren für das neue Bewusstsein in Ecuador am Meer, in den Anden und im Amazonas gegründet. Der neue Film von 2020 zeigt wie wir durch unsere Innere Reise das Land der Liebe erschaffen können. Auf deutsch

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Bücher über den Inka Schamanismus

blankAlberto Villoldo: Das geheime Wissen der Schamanen. Wie wir uns selbst und andere mit Energiemedizin heilen können. 2001 (genialokal.de)
Nach wie vor der Klassiker wenn es um Heilung des Energiefeldes und Reinigung der Chakren geht. Alberto Villoldo erklärt die Techniken und berichtet von den Begegnungen mit seinen Inka Lehrern.

blankAlberto Villoldo: Seelenrückholung: Die Vergangenheit schamanistisch erkunden - Die Zukunft heilen, 2006 (genialokal.de)
Die Erweiterung von "Das geheime Wissen der Schamanen" um die Technik der Seelenrückholung, die eine wichtige Rolle im Inka Schamanismus spielt.

blankAlberto Villoldo: Der Pfad schamanischer Heilung. Magische Werkzeuge für Transformation und Wachstum. 2017 (genialokal.de)
Alberto Villoldo berichtet aus der Praxis. Seine Erfahrungen ähneln denen, die ich mit dieser Arbeit auch gemacht habe. Praxisnahe, realistische Erfahrungsberichte mit Einblick in Albertos Arbeitsweise.

blankJennie Appel und Hans-Martin Beck: Das spirituelle Wissen der Inkas: Lebendige Weisheitslehre und Heilkunst der Anden, 2. Auflage, Jan 2021 (genialokal.de, Inka World)
Eine kompetente Einführung in das Weltbild der Q'ero/Inka mit den Grundübungen der Tradition wie sie von Juan Nunez del Prado weitergegeben wird.

blankInge Teunissen & Dennis Alejo Mango: The Path of the Energetic Mystic. A Key to Open Your Heart (Serena Anchanchu), Part 1-4, 2013-2017
Mitschrift der 4-jährigen Ausbildung der Q'eros zum Pampamesayoq in den Niederlanden 2011-2014. Ein wunderbares Zeugnis der authentischen Lehrweisen der Inka-Nachfahren.

blankNaupany Puma:  PACHAKÚTEC II – Die Rückkehr des Lichts, Visionen für eine Neue Zeit, 2013
Das Buch zum Film. Der Inka Sonnenpriester Naupany Puma berichtet über sein Leben, der Zeit des Wandels und seine drei Initiationsreisen.

 

blankJorge Luis Delgado: Andean Awakening: An Inca Guide to Mystical Peru, 2016 (genialokal.de)
Über den spirituellen Weg von Jorge Luis Delgado in der Tradition der Yatiris am Titicacasee und der Q'eros in den Anden. Dabei wird eine Einführung in die Grundbegriffe der Tradition gegeben und viele Hintergrundinfos zu heiligen Plätzen in Peru.

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Anton Ponce de Leon PaivaDie Sonnenbruderschaft, 1997
Ein interessantes kleines Büchlein über eine Inka-Einweihung. Einfach sehr inspirierend zu lesen.

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Anton Ponce de Leon PaivaDer Weise vom Heiligen See, 2005
Das zweite Buch ist ein Bericht über eine Übertragung  des alten Wissen, dass bis zu Mu und Atlantis zurückreicht
(genialokal.de).

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